03.09.2021

Franziskanerinnen als „Fairer Konvent“ ausgezeichnet

Die Franziskanerinnen Salzkotten sind ein „Fairer Konvent“. Diese Auszeichnung wurde den Ordensschwestern im Mutterhaus in Salzkotten am 3.9. von der Steuerungsgruppe „Faire Gemeinde“ verliehen. Das Zertifikat gilt als Beleg für den Einsatz für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und globale Gerechtigkeit.

Aktiv Verantwortung übernehmen
„Mit Ihrem Handeln haben Sie aktiv Verantwortung für die bedrohte Schöpfung übernommen und weitere Menschen zu einem solchen animiert“, lobte Susanne Föller, Leitung des Teams „Weltmission – Entwicklung – Frieden“ im Erzbischöflichen Generalvikariat das Engagement der Franziskanerinnen Salzkotten. Gemeinsam mit Dominik Kräling, Bildungsreferent im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum überreichte sie das Zertifikat „Fairer Konvent“ an Schwester M. Angela Benoit, Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten.

Ein seit den 80er Jahren beschrittener Weg
„Wir sind seit Jahrzehnten wirklich auf diesem Weg, nicht erst in jüngerer Zeit“, betonte Schwester M. Angela in ihrer Danksagung. Es sei ein kontinuierlicher Weg, den die Gemeinschaft bewusst in den 1980er Jahren begonnen habe und der von der franziskanischen Spiritualität her schon immer angelegt sei, erläuterte sie. Obwohl mit erheblichen Mehrkosten verbunden, führten die Schwestern bereits in den 1980er Jahren fair gehandelten Kaffee im Mutterhaus und in ihren Einrichtungen ein. In Salzkotten und ebenso in der internationalen Gemeinschaft setzen sie sich für „Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung“ ein.

Ein Bewusstsein schaffen
Ferdinand Heiermeier, einer der Hausmeister im Mutterhaus, entwickelte über viele Jahre immer wieder Maßnahmen, um Energie zu sparen, Abwasser zu verringern und den Verbrauch von Material zu reduzieren. Bei den Schwestern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern förderte er ein Bewusstsein für diese Themen und setzte sich beispielsweise für richtiges Lüften und Heizen ein. Die Heizung im Mutterhaus ist darüber hinaus schon länger so eingestellt, dass sie sich den Außentemperaturen anpasst, wodurch viel Energie gespart wird.

Lokale und Faire Produkte
Diese und eine Reihe weiterer kleiner und großer Veränderungen wurden bei der Auszeichnung als „Fairer Konvent“ positiv hervorgehoben. Die Großküche etwa verwendet möglichst lokale und faire Produkte, beispielsweise bei Honig, Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse. Schokolade gibt es im Mutterhaus nur aus fairem Anbau und Handel.

Nachhaltige Energienutzung
Ein Blockheizkraftwerk, die Auslagerung der Wäscherei, ein neuer Kochkessel und seit dem Sommer 2020 ein Elektro-Auto stehen darüber hinaus für eine nachhaltige Energienutzung. Im Mutterhausgarten wurden ein Insektenhotel und zwei große Blumenfelder angelegt, die Insekten einen Lebensraum bieten.
Auch die Finanzen legen die Schwestern in Zusammenarbeit mit der Bank für Kirche und Caritas Paderborn nach ethischen und ökologischen Gesichtspunkten an. Die Bank selbst engagiert sich seit einiger Zeit gegen das Abholzen des Regenwaldes in Brasilien und für die Rechte der indigenen Bevölkerung.

Bewahrung der Schöpfung
Seit 20 Jahren bilden die Franziskanerinnen junge Menschen als Missionarinnen und Missionare auf Zeit (MaZ) aus. Intensiv werden diese mit der Thematik „Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Frieden“ konfrontiert und sie lernen Hintergründe und globale Zusammenhänge kennen. Von den Missionarinnen auf Zeit selbst wurde ein Arbeitsmodul für Schulklassen und andere Gruppen mit dem Titel „Eine Welt in unseren Händen“ entwickelt, das auch in der Firmvorbereitung und in höheren Schulklassen eingesetzt werden kann. Dabei geht es um die Herkunft von Schokolade, um Kinderarbeit, die Produktion billiger Kleidung und was all das mit dem Wohlstand hierzulande zu tun hat.

Auszeichnung als „Fairer Konvent“
Die jetzt erfolgte Auszeichnung als „Fairer Konvent“ sei eine Motivation, auch in Zukunft in diesem Sinne weiter zu handeln und gemeinsam auf diesem Weg zu bleiben, sagt Schwester Dr. M. Alexandra Völzke, die dem internationalen Team für „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ in ihrer Gemeinschaft angehört.