04.10.2023

„Laudate Deum“ ruft zur Umkehr angesichts der Klimakrise auf

In dem am 04.10.2023 veröffentlichten Apostolische Schreiben "Laudate Deum" blickt Papst Franziskus auf den Kampf gegen die Klimakrise seit Erscheinen der Enzyklika "Laudato Si" zurück. Er stellt ihre beschleunigte Verschärfung fest, benennt (auch überraschende) Faktoren und mahnt eine Umkehr an.

Papst Franziskus hat im dritten Jahr seines Pontifikats die Enzyklika „Laudato Si“ veröffentlicht. Der am 18.06.2015 vorgestellte Text widmete sich dem Themenkomplex „Umwelt und Entwicklung“. Knapp acht Jahre später, am 04.10.2023, hat der Papst diese Enzyklika nun ergänzt, indem er das Apostolische Schreiben Laudate Deum publiziert.

Kernanliegen von Laudate Deum sind der Rückblick auf die Verschärfung der Klimakrise in den vergangenen Jahren, eine Reflexion auf die Begünstigungsfaktoren für diese Entwicklung sowie der Appell zur strukturellen Umkehr. Dieser richtet sich insbesondere an die vom 30.11.23 bis 12.12.23 in Dubai stattfindende Weltklimakonferenz COP28.

Franziskus identifiziert das „wachsende technokratische Paradigma“ (LD 20) als die klimaschädliche Ideologie unserer Zeit und mahnt daher ein Überdenken der daraus hervorgehenden Macht über die Natur an (vgl. LD 24). Vor dem Hintergrund, dass bisherige multilaterale Versuche zur Eindämmung der Klimakrise kaum erfolgreich waren, regt der Papst an, den Multilateralismus durch Rezeption des Subsidiaritätsgedankens neu zu gestalten (vgl. LD 37). Er beurteilt dabei auch den Beitrag bisheriger Weltklimakonferenzen (vgl. LD 44-52) und formuliert Erwartungen an die COP28 in Dubai (vgl. LD 53-60).

Die geistlichen Beweggründe für schöpfungsverantwortliches Handeln, die den Text als Aufruf zu einem „Weg der gegenseitigen Försorge“ (LD 72) beschließen, sind sicherlicher mit das Eindrucksvollste am gesamten Schreiben: Denn sie beinhalten die klare Botschaft, dass es „keine dauerhaften Veränderungen ohne kulturellen Wandel gibt, ohne eine Reifung im Lebensstil und der gesellschaftlichen Überzeugungen, und es gibt keinen kulturellen Wandel ohne einen Wandel in den Menschen“ (LD 70).

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