11.06.2024

Podiumsdiskussion zur Schöpfungsverantwortung in Korbach

Ca. 40 Teilnehmende waren gekommen, um sich die Positionen der DiskutandInnen anzuhören. Nathalie Pieper war für die Faire Gemeinde mit auf dem Podium dabei.

Am Abend des 11. Juni trafen sich verschiedene kirchliche und andere zivilgesellschaftliche AkteurInnen zu einer Podiumsdiskussion. Im Pfarrheim Korbach ging es um das Thema „Schöpfungsverantwortung“.  Ca. 40 Teilnehmende waren gekommen, um sich die unterschiedlichen Haltungen der PodiumsteilnehmerInnen anzuhören.

Unter dem Titel „Wie ist die Schöpfung noch zu retten? Von Klimaklebern bis zu Streuobstwiesen“ kamen Merle Blum, evangelische Pfarrerin in Korbach, Mitglied im Umweltausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Twiste-Eisenberg, Nathalie Pieper vom Team Weltkirche/Faire Gemeinde vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, Peter Koswig vom NABU Korbach, sowie Dr. Franz-Josef Klausdeinken von Christians for Future Soest und Sonja Manderbach von der „Letzten Generation“. Robert Gassner vom Katholischen Bildungswerk Waldeck hatte eingeladen und moderierte die Runde.

Es kam eine rege Diskussion zustande, aber trotz der Verschiedenheit begegneten sich alle PodiumsteilnehmerInnen sehr respektvoll.

Die Mitwirkenden beschrieben, wie sie zu ihrem jeweiligen Engagement gekommen sind und welche gegenwärtigen Projekte es gibt, durch die die jeweiligen Akteure Schöpfungsverantwortung wahrnehmen. Merle Blum stellte hier u. a. Bauprojekte vor, Nathalie Pieper stellte die weltkirchliche Arbeit des Erzbistums Paderborn vor. Man war sich einig, dass man dahin gehen muss, wo die Menschen sind, dass es viel Öffentlichkeitsarbeit braucht, um weiter zu sensibilisieren und dass man authentisch sein muss. Diskutiert wurden unterschiedlichste Aspekte von Klimagerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung, z. B. auch der CO2-Fußabdruck vs. Handabdruck. So wurde klar: das Engagement des/der Einzelnen ist wichtig, denn es eilt; aber nur eine gemeinsame Kraftanstrengung der Menschen kann nachhaltig etwas bewegen. „Der ansteigende Meeresspiegel fragt nicht nach dem Engagement von Einzelnen“, sagte zum Beispiel Sonja Manderbach.

Die Klimakrise sei eine große Ungerechtigkeit, denn die Menschen, die am wenigsten CO2 ausstoßen, seien am härtesten vom Klimawandel betroffen. Es brauche daher politische Rahmenbedingungen für ökofaires Verhalten in der Breite.

Abschließend stellte sich die Frage, was man konkret tun kann, über das gegenwärtige Engagement hinaus.

Die Kirchen wurden angefragt, zum Beispiel von Peter Koswig, mehr als bisher für die Schöpfungsverantwortung zu tun, denn es sei ein ureigener Auftrag und die Kirche sei in dieser Verantwortung als eine wichtige moralische Instanz gefordert. Auch das Thema „Suffizienz“, also mit weniger zufrieden zu sein, damit alle ein gutes Leben haben, wurde diskutiert „weil wir keine zweite Erde haben“.